FRANZ PETER SCHUBERT D 732

Lieder per a qualsevol veu i piano

D 732

Òpera “Alfonso und Estrella” (1821–1822).
8. Ària: Doch im Getümmel der Schlacht (versió per a veu i piano).
13. Ària: Wenn ich dich, Holde, sehe (versió per a veu i piano).

Any 1821–1822
Primera publicació 1888? o anterior (partitura completa de l’òpera sencera) (fragments i reduccions publicats anteriorment)
Indicació de temps.- Tres actes
Llibretista.- Franz von Schober (1796-1882)
Llenguatge.- Alemany
Per a veus, cor mixt (SATB) i orquestra
Període Romàntic

FROILA  Legítim rei de Lleó  Baríton

MAUREGATO  Usurpador del tron lleonès  Baríton

ESTRELLA  Filla de Mauregat  Soprano

ALFONSO  Fill de Froila  Tenor

ADOLFO  Noble lleonès  Baix

EDWIGA  Una jove pagesa  Mezzosoprano

GUISTO   Un jove pagès  Tenor

L’acció es desenvolupa al Regne de Lleó, Espanya, durant la segona meitat del segle X.

Ouvertüre

ERSTER AKT

(Der Chor, geführt von Edwiga und Guisto, tritt
langsam und behutsam auf und schmückt während
des Gesanges die Hütte mit Blumen und Kränzen)

1. Einleitung

CHOR VON LANDLEUTE
Still, noch decket uns die Nacht.
Schaffethurtig, gehet leise,
daß der Vater nicht erwacht.
Es verdient der Gute, Weise,
daß ihm Glück und Wonne lacht.

EDWIGA
D’rum fröhlich und munter,
Das Fest zu bereiten,
Laßt reicher und bunter
Das Haus uns umkleiden
Mit Blumen und Grün
In dankbarem Sinn.

CHOR
D’rum fröhlich und munter,
Laßt reicher und bunter
Das Haus uns umkleiden
Mit Blumen und Grün.

GUISTO
Er war unser Lehrer
In männlicher Tugend,
Erzog seinen Sohn hier
Als Vorbild der Jugend,
D’rum bleib’ er noch lange
Uns Führer und Freund.

CHOR
Er war unser Lehrer
In jeglicher Tugend,
D’rum bleib’ er noch lange
Uns Führer und Freund.

GUISTO
Und wenn er erwachte
Und tritt auf die Schwelle,
So sichet er achtete
Was Liebe ihm brachte
Und freundecher Sinn.

(Indem der Chor den ersten Gesang wiederholt, geht
er leise wieder ab. Mittlerweile ist es heller geworden,
die Sonne geht auf. Froila kommt aus der Hütte.)

2. Arie

FROILA
Sei mir gegrüßt, o Sonne,
alltäglich neue Wonne
gießt du in dieses Herz.
Es saugen deine Strahlen
aus jeder Brust die Qualen
und heilen jeden Schmerz.
Sei mir gegrüßt, o Sonne,
alltäglich neue Wonne
gießt du in dieses Herz.
Einst schmückten wohl die Strahlen
der Krone dieses Haupt,
da ward von bittern Qualen
mir alle Ruh’ geraubt.
Hier in diesen stillen Gründen,
wo ich Ruh’ und Glück gefunden,
von der Sorgenlast entbunden,
mußten alle Schmerzen schwinden.
Doch soll mein kühner Sohn
in diesen Felsenmauern
sein Leben nicht vertrauen.
Ihm winkt der Väter Thron!
Der Taten sich bewußt,
ruht wohl das Alter gerne,
allein in weite Ferne
strebt rasche Jugendlust.
Ruht wohl das Alter gerne,
allein in weite Ferne
strebt rasche Jugendlust.

3. Chor und Ensemble

CHOR
Versammelt euch, Brüder,
singt fröhliche Lieder,
er kehret uns wieder,
der festliche Tag.
Laßt laut ihn zu feiern
die Hörner erschallen,
er hat uns ja allen
den Vater gebracht.

EIN JÜNGLING, EIN MÄDCHEN
Laß dir danken für die Gaben,
die man nicht vergelten kann,
was ich kann und was ich habe,
euch gehört es ewig an.
was wir können, was wir haben,
sieh es als das deine an.

FROILA
Schon zwanzig Jahre schwanden,
als ich dieses Tal erblickt,
und alle, alle fanden
durch euch mich hoch beglückt.
Ihr habt alles uns gegeben,
was micht hier so sehr erfreut.
Freunde, ju, mein ganzes Leben
sei in Liebe euch geweiht.

CHOR
Du hast alles uns gegeben,
was uns nun so sehr erfreut.
Vater, unser ganzes Leben
sei in Liebe euch geweiht.

FROILA
Ihr habt alles mir gegeben,
was mich hier so sehr erfreut,
Freunde, ja, mein ganzes Leben
sei in Liebe euch geweiht.

Rezitativ

EIN JÜNGLING
Es hat in allen Spielen
des Krieges und des Liedes
die du uns anbefohlen,
Alfons, dein Sohn, gesiegt.
D’rum gib der Herrschaft Zeichen,
die Macht in diesem Jahre,
uns allen zu gebieten,
gib sie in seine Hand.

FROILA
Empfang das Horn des Rufers!
das Beste zu beraten,
versammle du die Schar!
Empfang’ das Schwert des Königs,
zu lauter edlen Taten
führ deine Freunde an!

CHOR
Versammelt euch, Brüder,
singt fröhliche Lieder,
er kehret uns wieder,
der festliche Tag.

4. Duo

FROILA
Geschmückt von Glanz und Siegen
sinkt traurig doch dein Blick.

ALFONSO
Nie wird es mir genügen,
o Vater, dieses Glück.

FROILA
Was kann dir, Teurer, fehlen?
Von Lust bist du umringt.

ALFONSO
Dir kann ich nichts verhehlen,
dich lieb’ ich unbedingt.

FROILA
Durch freundliches Vertrauen
wird jeder Schmerz besiegt,
laß in dein Herz mich schauen,
und sehen was dich drückt.

ALFONSO
Durch freundliches Vertrauen
wird jeder Schmerz besiegt,
du sollst ins Herz mich schauen
und sehen was mich drückt.

5. Rezitative und Arie

Es dein streng Gebot,
daß ich aus diesem Tale
mich nicht entfernen soll.

FROILA
So lautet das Gesetz,
und noch muß es besteh’n

ALFONSO
Ach, länger kann ich nicht
die Schranken mehr ertragen,
es liegen diese Berge
mir lastend auf der Seele.

FROILA
Wohl fühl’ ich deinen Schmerz,
doch darf ich ihn nicht lindern.

ALFONSO
Schon, wenn es beginnt zu tagen,
wird in mir die Sehnsucht wach,
Vögel fliegen, Wolken jagen,
und mein Herz will ihnen nach.
Mittags lieg’ ich an der Quelle
an dem hellen Silberbach,
Welle sendet er auf Welle,
und mein Herz eilt jeder nach.
Seh’ ich dann den Abend glühen
und das Licht stirbt allgemach,
möcht’ ich mit der Sonne ziehen,
ihren gold’nen Strahlen nach.
Nacht erglänzen tausend Sterne
an des Himmels blauem Dach,
mächtig zieht’s mich in die Ferne
ihrem süßen Schimmer nach.
Und dann lispl’ ich in die Saiten
still ein Schmerzerpreßtes Ach,
schnell entflieht’s in alle Weiten
und mein Herze will ihm nach.

6. Rezitative und Duo

FROILA
Du rührst mich, Teurer, sehr,
doch kann ich nichts verändern;
es herrscht in jenem Land,
das an das uns’re grenzt,
ein grausamer Tyrann.

ALFONSO
Doch lebten wir bisher
in ungestörter Ruhe.

FROILA
Vor seinem kühnen Schwert
schützt uns der Felsenwall
und unser stilles Leben.

ALFONSO
So laß mich zu ihm ziehen
und ihm zum Kampfe fordern.

FROILA
O zähme, lieber Sohn,
den Mut in kühner Brust,
noch ist die Zeit nicht da,
doch bald wird sie erscheinen.
Schon schleichen meine Späher
auf sich’rer Feindesspur,
die Rache schreitet näher
und dringt zur stillen Flur;
die Ketten werden fallen,
die dich so lang gedrückt,
im Lichte wirst du wallen,
bewundert und beglückt.

ALFONSO
Noch kann ich nicht verstehen,
was deine Lippe spricht.

FROILA
Viel Dinge wirst du sehen,
noch ahntest du sie nicht.
Doch glaub’, daß ich dich rette
aus diesem düstern Ort,
empfange diese Kette
zum Pfände für mein Wort.

ALFONSO
O Vater, ja, errette
mich aus dem düstern Ort,
ich nehme diese Kette
zum Pfände für dein Wort.

FROILA
Es knüpft an dies Geschmeide
das Schicksal deine Bahn,
es sei in jedem Leide
dein Hort, dein Talisman.

ALFONSO
Es leuchte dies Geschmeide
als Stern auf meine Bahn,
es sei in jedem Leide
mein Hort, mein Talisman.

(Szenenwechsel)

7. Chor und Arie

CHOR DER FRAUEN
Zur Jagd, zur Jagd!
Die luftigen Räume,
die rauschenden Bäume
erfüllen die Brust mit seliger Lust!
Zur Jagd, zur Jagd!
Mit flüchtigen Pfeilen
das Wild zu ereilen,
bergauf und waldein,
wir holen es ein.

ESTRELLA
Es schmückt die weiten Säle
des Goldes eitle Pracht,
doch meine bange Seele
umhüllet düst’re Nacht,
umhüllet, umhüllet düst’re Nacht.

CHOR
Zur Jagd, zur Jagd!
Die frohe Jagd befreit die Brust.

ESTRELLA
Gitarrentdine hallen
Der Blumen Futle Lachs
Und Balzadüfte Wallen,
Mein Herz umhült die Nach,
Mein Herz umhült die Nach.

CHOR
Zur Jagd, zur Jagd!
Die frohe Jagd befreit die Brust.

ESTRELLA
Ach, was mein Herz begehret,
ist freundlich, zart und still,
nie wird es mir gewahret
im blendenden Gewühl.

CHOR
Zur Jagd, zur Jagd!
Die frohe Jagd befreit die Brust.

8. Rezitative und Arie

ADOLFO
Verweile, o Prinzessin!
Der König wird erscheinen,
daß ich der Morhen Fahnen
zu seinen Füßen lege,
denn aus dem Felde komm’ ich
mit Ruhm gekrönt zurück.

ESTRELLA
Sei, Feldherr, mir gegrüßt!

ADOLFO
Doch im Getümmel der Schlacht,
umrungen vom Greuel und Blut,
gab mir nicht Ehre und Macht
zu siegen den blitzenden Mut,
nur deine süße Gestalt,
die mir im Kampfe erschien,
zog mich mit Himmels Gewalt
durch die drohenden Feinde dahin.
Nur dein lächelnder Blick
gab mir die Stärke, den Sieg,
nur dein liebender Blick
gibt mir Belohnung und Glück.

9. Duo

Ja, gib, vernimm mein Flehen,
gib deine Liebe mir.
Ja, gib, vernimm mein Flehen,
gib deine Liebe mir.

ESTRELLA
O laß, Adolfo, ab,
mich freventlich zu kränken,
ich kann dir Achtung schenken,
doch Liebe ford’re nicht.

ADOLFO
So öffne dich, mein Grab,
verlösche, Lebenslicht!

(Adolfo und Estrella wiederholt die
vorhergehenden Verse wiederholt)

ADOLFO
So öffne dich, mein Grab,
verlösche, Lebenslicht!
Ha, du wirst es noch bereuen!

ESTRELLA
Nimmer, nimmer!

ADOLFO
O gewiß, du wirst es noch bereuen.
Was du mir in Huld geweigert,
werd ich mit Gewalt erringen!

ESTRELLA
So wird nur mein Haß gesteigert,
Liebe läßt sich nicht erzwingen.

ADOLFO
Liebe war ein kurzer Wahn,
deine Hand will ich besitzen.

ESTRELLA
Vor dir, frevelnder Tyrann,
wird main Vater mich beschützen.

ADOLFO
Mir verbürgt sein eig’ner Schwur
jede Gunst, die ich begehre.

ESTRELLA
O, so kann der Himmel nur
gütig mein Gebet erhören.
Ja, höre du mein Flehen,
nur du kannst mich erretten,
sonst muß ich untergehen
in diesen grausen Nöten.

ADOLFO
Du konntest mich verschmähen,
nun sollst die Macht du sehen,
und nichts kann dich erretten,
du konntest mich verschmähen,
als ich dich sanft gebeten.

10. Ende

CHOR DER KRIEGER
Glänzende Waffe den Krieger erfreut
glänzende Waffe und schimmerndes Kleid,
aber im Busen, den er umhüllt,
aber im Busen tobet er wild.
Die wilde Schlacht gibt Siegeslust.
Die Schlacht. Die Schlacht.
Die wilde Schlacht gibt Siegeslust.
Doch ihm entsprechet aus grouber und Blut,
Doch ihm entsprechet das hübchste Gut
Die Glänzende Ehre, und dauerhaft Ruhm,
Die Glänzende Ehre, sein sigentum.

(Kommt Mauregato)

ADOLFO
So werd’ ich jeden Feind
dir bald zu Füßen legen,
der mächtig und verwegen
dich zu verderben meint.
Schon schwingt kein Heide mehr
sein Schwert in diesem Lande,
zerbrochen sind die Bande,
zerschlagen ist ihr Heer.

MAUREGATO
Ich danke dir für deine Treue,
wie könnt’ ich würdig sie belohnen?

ADOLFO
Du kannst es, Herr.

ESTRELLA
Weh’ mir! Er wird nicht schonen.

MAUREGATO
Verlange frei!

ADOLFO
Darf sich der Knecht erkühnen?

MAUREGATO
Mein Schwur
ist der Erhörung Unterpfand.

ESTRELLA
Weh’ mir! Er schwur,
gefallen ist mein Los.

ADOLFO
O Herrscher, zürne nicht,
es ist die Bitte groß,
es ist Estrellens, deiner Tochter, Hand.

MAUREGATO
Estrella, sprich,
du hast sein Wort vernommen!

ESTRELLA
Die Stunde meines Unglücks ist gekommen.

ADOLFO
Nun wird der eitle Trotz ihr nicht mehr frommen.

MAUREGATO
So sprich, Estrella,

ESTRELLA
O, wenn ich je dir wert gewesen,
so fleh’ ich dich, dein armes Kind
von diesem Manne zu erlösen,
der schrecklich mir und rauh gesinnt;
gewohnt nur in den Streit zu gehen,
umrungen stets vom Kampfgewühl,
wird nie sein kaltes Herz verstehen,
was zarte Liebe wünscht und will.

MAUREGATO
Was werd’ ich nun beginnen,
wie schrecklich ist die Wahl,
will ich ihr dort entrinnen,
so faßt mich hier die Qual.

ESTRELLA
Was wird er nun beginnen,
wie lenkt er seine Wahl?
Es schwimmt vor meinen Sinnen,
mein Herz verzehrt die Qual.

ADOLFO
Das Zagen fahr von hinnen,
mein Herz umgürte Stahl,
sie kann mir nicht entrinnen,
es bleibt ihm keine Wahl.

FRAUEN, KRIEGER
O frevelndes Beginnen,
o grauenvolle Wahl!
O frevelndes Beginnen,
o grauenvolle Wahl!

MAUREGATO
Zu kühner Mann,
steh’ ab von dem Begehren!

ADOLFO
Du gabst den Königsschwur,
nun halte ihn!

MAUREGATO
Nimm alle Schätze, meine Krone hin,

(zeigt auf Estrella)

nur dieses Kleinod
kann ich nicht entbehren.

ADOLFO
Ich fordre nichts, als deiner Tochter Hand!

MAUREGATO
Doch kann ich sie nicht lassen,
ich fühl’ das Herz mir bangen,
doch muß ich bald mich fassen,
mich hält der Schwur gefangen.

ESTRELLA
In schwerem Todesbangen
so muß ich denn erblassen,
von allen ganz verlassen,
wo kann ich Heil erlangen?

ADOLFO
Schon seh’ ich sie erblassen,
es glühn des Königs Wangen,
doch muß er bald sich fassen,
ihn hält der Schwur gefangen.

ESTRELLA
Was mag der Vater sinnen?

ADOLFO, CHOR
Was mag der König sinnen?

MAUREGATO
Ein Mittel noch, es mag uns Heil gewinnen.
Dir sei die Hand Estrellens nicht versagt,
allein, ein heil’ger Spruch hat sie bedingt:
nur wer die Kette Eurichs wieder bringt,
die noch vom alten
Königsstamme fehlt,
wird mit Estrellen feierlich vermählt.

ESTRELLA
Der Hoffnung süß Gefühl
will mich auf’s neu beglücken.
Der Hoffnung Gefühl
will mich auf’s neu beglücken.

ADOLFO
Ich sehe, was er will
mit diesen argen Tücken,
die mir das nahe Ziel
in weite ferne rücken.

MAUREGATO
Zerstöret ist sein Spiel,
gescheitert seine Tücke.

ESTRELLA, MAUREGATO
O laß mich himmelwirts,
Den trunknen Geist erheben,
Es schwindet jeder Schmerz
Da ich dir neu gegeben.

Concertante

ADOLFO
Ihr busser mir den Schmerz,
Kürd werd’ ich mich ergeben
Vor Rache Glünt Herz,
Ihr soilt vor mir ergeben
Zur Schlacht! Das blanke Erz
wird neue Kraft mir geben!

CHOR DER KRIEGER
Zur Schlacht!
Die wilde Schlacht gibt Siegeslust!

ESTRELLA
Zur Jagd! Die soll mein Herz
mit neuer Lust beleben!

MAUREGATO
O, möge Freud’ und Scherz
die Ruhe wieder geben!

CHOR DER FRAUEN
Zur Jagd! Zur Jagd!
Die frohe Jagd befreit die Brust!

 

ZWEITER AKT

11. Rezitative und Arie

ALFONSO
O, sing’ mir, Vater, noch einmal
das schöne Lied vom Wolkenmädchen!

FROILA
Schon solltest du es selber singen.

ALFONSO
Wohl weiß ich es,
doch fehlt mir noch die Kraft
und deine seelenvollen Weise.

FROILA
So horche denn!

Der Jäger ruhte hingegossen
gedankenvoll im Wiesengrün,
da trat, vom Abendlicht umflossen,
das schönste Mädchen zu ihm hin.
Sie lockte ihn mit Schmeicheltönen
und lud ihn freundlich
zu sich ein:
Dir ist das schönste Glück erschienen,
willst du mein Freund, mein Diener sein?
Siehst du dort auf dem Berg sich heben
mein vielgetürmtes, gold’nes Schloß?
Siehst du dort in den Lüften schweben
den reichgeschmückten Jägertroß?
Die Sterne werden dich begrüßen,
die Stürme sind dir untertan,
und dämmernd liegt zu deinen Füßen
der Erdenqualen dumpfer Wahn.
Er folgte ihrer Stimme Rufen
und stieg den rauhen Pfad hinan,
sie tanzte über Felsenstufen
durch dunkle Schlünde leicht ihm vor.
Und als den Gipfel sie erreichen,
wo der Palast sich prachtvoll zeigt,
als mit der Ehrfurcht stummen Zeichen
der Diener Schwarm sich vor ihm neigt,
da will er selig sie umschließen,
doch angedonnert
bleibt er steh’n:
er sieht wie Nebel sie zerfließen
das Schloß in blaue Luft verweh’n.
Da fühlt die Sinne er vergehen,
sein Haupt umhüllet schwarze Nacht,
und trostlos von den steilen Höhen
entstürzt er in den Todesschacht.

12. Rezitativ und Duo

ALFONSO
Wie rühret mich dein herrlicher Gesang,
und macht mir die gewöhnte Nähe,
die Felsenklüfte und den Wald
auf einmal neu und wunderbar.

FROILA
Doch nun, Alfonso, laß mich gehen,
schon harren meine Kranken,
daß ich den Armen Trost und Lind’rung reiche.

ALFONSO
Gott schenke Segen deinem frommen Wirken!
Ich kann noch nicht zur engen Hütte kehren;
zu voll ist dieses Herz,
und hier im Freien ist mir leicht und wohl.

(Estrella kommt verloren)

ESTRELLA
Von Fels und Wald umrungen
wer zeigt die Pfade mir?
wer zeigt die Pfade mir?
Von Fels und Wald umrungen.

ALFONSO
Was kühn das Lied gesungen,
seh’ ich verwirklicht hier!

ESTRELLA
Ein Jüngling? Soll ich fliehen?
doch scheint er sanft und mild.

ALFONSO
O, wolle nicht entfliehen,
du süßes Himmelsbild!

ESTRELLA
Es flößen seine Züge
mir Mut und Hoffnung ein.

ALFONSO
So kann ein Traumbild träuschen,
nein, das muß Wahrheit sein.

13. Rezitative und Arie

Wer bist du, holdes Wesen,
das meine schwachen Augen
mit solchen Reizen blendet?

ESTRELLA
Auf allzu rascher Jagd
verlor ich im Gebirge
mein zögerndes Gefolge.
Durch Schlünde, über Felsen
den Weg mir mühsam suchend,
kam ich in dieses Tal.
O, zeige mir die Pfade
zur Königsstadt zurück!

ALFONSO
O nein, verbirg dich nicht!
Aus lichtumstrahlten Höhen
stiegst freundlich du hernieder.

ESTRELLA
Willst du der Armen spotten,
die, von den Ihren ferne,
in wüster Fremde schmachtet?

ALFONSO
Wenn ich dich, Holde, sehe,
so glaub’ ich keinen Schmerz,
schon deine bloße Nähe
beseligt dieses Herz.
Die Leiden sind zernommen,
die sonst die Brust gequält,
es leuchten tausend Sonnen
der lustentbrannten Welt;
und neue Kräfte blitzen
ins trunk’ne Herz hinein;
ja, ich will dich beschützen,
ich will dein Diener sein.

14. Duo

ESTRELLA
Freundtich bist du mir erscghienen
Führst zur Heimat mich zurück.

ALFONSO
Dir zu helfen, dir zu dienen
Welche Wonne, Welcher Gluck.

ESTRELLA
Ach, wie kann ich es dir lohnen
Was du mild an mir getan!

ALFONSO
Gern entrag’ ich allen Kronen,
Blicket du mich so Freundtich un.

BEIDE
O, welch unbekanntes Leben
fühl’ ich in bewegter Brust
sich mit neuen Kräften heben,
welche nie gefühlte Lust!

ESTRELLA
Aber, Freund, nun laß uns eilen!

ALFONSO
Darfst du länger nicht verweilen?

ESTRELLA
Unten wird in banger Qual
schon der Vater meiner harren.

ALFONSO
Ach, dann wird das schöne Tal
schnell zur Wildnis mir erstarren.

BEIDE
O, welch unbekanntes Leben
fühl’ ich in bewegter Brust
sich mit neuen Kräften heben,
welche nie gefühlte Lust!

15. Arie

ESTRELLA
Könnt’ ich ewig hier verweilen
in dem dunklen Waldesgrün,
ungetrübte Stunden eilen
selig euch und schnell dahin.
Freundlich schaut der Himmel nieder
auf die stille Waldesflur,
und der Vögel zarte Lieder
folgen eurer Wandelspur.
Aber in der Städte Mauern
wohnt die List und die Gewalt,
klagen muß ich dort und trauern,
und mein Herz bleibt stumm und kalt.
Ach, und dennoch muß ich scheiden
eure stillen Hütten flieh’n,
diese schönen Blumen meiden,
und zur Stadt in Trauer zieh’n!

16. Duo

ALFONSO
Laß dir als Erinn’rung zeichen
an den schönsten Augenblick
diese Kette freundlich reichen.

ESTRELLA
Ja, ich will die Kette tragen
O, wie gerne blieb ich hier!
Ja, ich will sie treulich tragen,
und begegnet ihr mein Blick,
as entschwund’ne Glück beklagen
Doch nun komme

ALFONSO
Shon so schelle!

ESTRELLA
Sich mich bitten!

ALFONSO
Nein befehle!

ESTRELLA
Sich mich bitten!

ALFONSO
Nein befehle!

ESTRELLA
O, wie gerne blieb ich hier!

ALFONSO
O, wie gerne dien’ ich dir!
Das entschwund’ne Glück beklagen.

BEIDE
Plötzlich aus des Himmels Höhen
läßt das Glück sich freundlich sehen,
doch, bevor wir’s ganz empfunden,
ist’s entschwunden!
So die Wonne mir zu künden,
trat’st du still auf meine Bahn,
ach, so schnell willst du entschwinden,
süßer Wahn!
Werd ich je dich wieder finden?
Wann, ach wann werd ich
je dier wieder finden?

(Szenenwechsel)

17. Chor und Ensemble

CHOR
Stille, Freunde, seht euch vor!
Stille, Freunde, seht euch vor!
Furchtbar zum geheimer Stunde
sammelt euch in ernstem Bunde,
doch seid wachsam, schließt das Tor,
wahrt die Zunge, schärft das Ohr!
Hört das klopfenm wer mag’sein?
Wer ist außen?

VERSCHWORENE
(Extern – Von außen)
Freunde, Freunde.

VERSCHWORENE
(Von innen)
Eure Losung?

VERSCHWORENE
(extern)
Rache!

VERSCHWORENE
Es Sind Freunde, laßt sie ein.

CHOR
Stille, Freunde, seht euch vor!
Stille, Freunde, seht euch vor!
Furchtbar zum geheimer Stunde
sammelt euch in ernstem Bunde,
doch seid wachsam, schließt das Tor,
wahrt die Zunge, schärft das Ohr!
Nun fehlt Adolfo noch, wo mag er weilen?
Adolfo! Er erscheint!

ADOLFO
Ihr Treuen, sied ihr schon vereint,
seid ihr der Losung eingedenk?

VERSCHWORENE
Rache!

ADOLFO
Rache!
Ja, meine Rache will ich külen,
sie lod’re auf in blut’ge Tat!
Um deine Krone will ich spielen,
du stolzer, frecher Mauregat!
Und deinen Szepter will ich tragen
in dieser starken Siegerhand!
Und deiner Szepter will ich tragen
In dieses starken singerhand
Und du, Estrella, süße Schlage
Du höhntest als ich milte war
Nun schlepp’ ich dich mit Zwänge
Zu dem verdssten Brautaltar
O süße Schlange
Du höhntest als ich milte war
Rache! Ja, Rache!
Ja, meine Rache will ich külen,
Ihr, Freunde, ihr, mein Hort,
die ihr mir Hilfe beut,
vernehmet nun mein Wort,
das euch zur Rache weiht!

VERSCHWORENE
Wir horchen auf dein Wort,
das uns zur Rache Weiht!

ADOLFO
Auf eurem Thron sitzt ein Verräter,
er raubt‘ die Kron‘.
Dem guten Froila er sie nahm,
ihn hat kein Auge mehr geseh’n.
Er ruht wohl lange schon im Grabe,
ihn hat kein Auge mehr geseh’n.

VERSCHWORENE
Sieh’uns in stummer Rührung steh’n,
erzähle weiter, was gescheh’n!

ADOLFO
Und Mauregato stieg
auf Oviedos Thron,
zur Stunde war der Sieg
und alles Glück verlorn,
bis ich zu seinem Heil erschienen.

VERSCHWORENE
Zu unser’m Heil bist du erschienen.

ADOLFO
Wer führte seine Schlachten?

VERSCHWORENE
Du!

ADOLFO
Wer lenkte seinen Rat?

VERSCHWORENE
Du!

ADOLFO
Ja, mein ist alle Tat,
er schwelgt in feiger Ruh’.

VERSCHWORENE
Ja, dein ist alle Tat,
er schwelgt in feiger Ruh’.

ADOLFO
Und dennoch konnz er mich betrügen
Mit jenern gleisenrischen Spruck.
Und ich solt mich in Demuz schoniengen?
Ah nein! Ihn selber treffe Dluch!

VERSCHWORENE
Ihn selber treffe Dluch!

ADOLFO
Ihr könntet es gelassen schen
Die ich so oft zum Sieg gefühert!
Ich sollte schwachwalt untergehen,
Indess der Ztolze triumphieren!

VERSCHWORENE
Er falle! Er falle! Er falle!

ADOLFO
Ihr Tapfern, ihr Getreuen,
ihr seid Adolfos wert!
Der Rache euch zu weihen,
schwört mir auf dieses Schwert!

VERSCHWORENE
Wir schwören! Wir schwören!

ADOLFO
Der Bund ist nun geschlossen,
wir schreiten rasch zur Tat.
Es sei sein Blut vergossen,
es falle Mauregat!

VERSCHWORENE
Es falle Mauregat!

(Szenenwechsel)

18. Chor und Arie

MAUREGATO
Wo ist sie?
Was kommt ihr zu künden?

CHOR
Wir konnten sie nicht finden.

MAUREGATO
Zerstört ist mein blühendes Glück!

CHOR
Vertraue, sie kehret zurück!

MAUREGATO
O meine Tochter, o mein Glück,
o kehre dem Vater zurück.

(Es kommen einige)

O sagt, ist zurück sie gekommen?

CHOR
Kein Suchen wollte frommen.

MAUREGATO
So fühlt meines Zornes Gewicht!
So fühlt meines Zornes Gewicht!

CHOR
O König, zürne nicht!
Vertraue, sie kehrt dir zurück!

MAUREGATO
O meine Tochter, o mein Glück,
O kehre dem Vater zurück!
O meine Tochter, kehre zurück!
Nur bewundert von dem Neide
bin ich auf dem Thron gestellt,
ohne Freude
steh’ ich einsam in der Welt.
Weil ich diese Krone trage,
nennen alle mich beglückt,
ach, sie hören nicht die Klage,
die mein Herz im Stille drückt.
Feinde und Verräter heben
ihre Dolche fürchterlich,
nur von Trug und Haß umgeben,
blühet nie das Glück für mich.
Nur Estrellens sanftes Kosen
wehte mich erquickend an,
sie umstreute Liebesrosen
mild auf meinen Dornenbahn.
Doch die Rosen sind verschwunden,
und verschwunden ist mein Glück,
nimmer heilen diese Wunden,
o Estrella, komm zurück!

19. Ensemble

CHOR
Die Prinzessin ist erschienen!

MAUREGATO
Die Prinzessin?

CHOR
Ya, Die Prinzessin

MAUREGATO
Sie ist erschieren? Sie ist erschieren?

CHOR
Ja, sie ist erschieren sie kommt zum Palast heron

MAUREGATO
Sie könnt…?

CHOR
Sie kommt zum Palast heron

MAUREGATO
…heran…?
Sie kommt heran

CHOR
Sie kommt heran

MAUREGATO
Bittres Leiden, fah von hinnen,
Freunde Glänzes neu heran
Bittres Leiden, fah von hinnen,
Wo Kann sie so tage welten?

CHOR
Ich seh’ sie eilen

MAUREGATO
Wo Kann sie so tage welten?
Alle Wanden werder ketlen,
Wenn mein Aug’ die Teure seh

CHOR
Sie ist shon nah Ich seh’ sie eilen

ESTRELLA
O Vater!

MAUREGATO
O Estrella!

20. Duo

ESTRELLA
Darf dich dein Kind umarmen?

MAUREGATO
Komm an die Vaterbrust!

ESTRELLA
O laß mich frah erwärmen
An deiner Vaterbrust!

MAUREGATO
Du, Himmel hutst ergarman
Und sendest neue Lust!

ESTRELLA
O laß mich frah erwärmen
An deiner Vaterbrust!

MAUREGATO
Du, Himmel hutst ergarman
Und sendest neue Lust!

CHOR
Wie frah sie sich unarmen!
O süße Vaterbrust, o Vaterbrust”
Wie frah sie sich unarmen!

ESTRELLA
Wie faß’ ich nur das Glück,
daß ich dich wieder habe,
daß ich mich wieder labe
an deinem Vaterblick!

MAUREGATO
Wie faß’ ich nur das Glück,
daß ich dich wieder habe,
daß ich mich wieder labe
an deinem holden Blick!

ESTRELLA
Wie hast du mir gefelt!

MAUREGATO
Wie Angst hat mich gequält.

ESTRELLA
Ach, wirst du mir verzeihn?

MAUREGATO
Du bist ja wieder mein!
Wie faß ich nur das Glück,
daß ich dich wieder habe,
daß ich mich wieder labe
an deinem holden Blick?
Doch was ist das?
Welche Kette fühl ich hier in meiner Hand?

ESTRELLA
Diese Kette, warum fragst du?

MAUREGATO
Es ist Eurichs heil’ge Kette,
die mit ihm verschwunden,
und die jener sollte bringen,
der dein Gatte heißen will.

ESTRELLA
O welche Hoffnung, welche Freude!
Würde doch der Spruch erfüllt!

MAUREGATO
Wie wird doch durch dies Geschmiede
mein Gewissen aufgewühlt!
O Tochter, gib mir Licht,
sag’ mir unverhüllt:
wer gab die Kette dir?

ESTRELLA
Den Namen weiß ich nicht,
allein, sein schönes Bild,
es lebet stets in mir.

21. Arie

Herrlich auf des Berges Höhen
seh’ ich ihn im Licht prangen,
seine gold’nen Haare wehen,
lieblich glühen seine Wangen.
Auf der Stirne thronte Mut,
Zuversicht in seinen Blicken,
seines Mundes Liebesglut
hauchte seliges Entzücken.
Wenn mit himmlischer Gewalt
Seine süßen Lieder klangen
Harchte stillt der dankle Wald
Und die starren Felsen klangen.
Selt ich Glück gefühlt,
Muß ich der Erinnerung leben.
Überall seh’ ich sein Bild
Lichsun flossen zu mir schweben.

22. Ende

MAUREGATO
Sag’, wo ist er hinge kommen,
Den dein Mund so feurig preis?

ESTRELLA
Auf des Berges hohen Rücken
Mußt’ er trauring von mir schelden
Denn ihn binder sin Gesetz
Daß nicht das Tal verlasse.

ANFÜHRER DER LEIBWACHE
(Coming ohne Vorwarnung)
O fliehe, großer König!
Es tobet der Verrat
nach deinem teuren Leben,
die wütende Empörung
stürmt durch Oviedos Straßen
zu deinem Palast heran.
Adolfo ist ihr Haupt!

MAUREGATO
Adolfo? Nimmermehr!
Du lügst! Es kann nicht sein!

ANFÜHRER
Glaube mir, daß es Wahrheit sei!

MAUREGATO
Du, Adolfo, ungetreu?

ESTRELLA, CHOR DER MÄNNER
Schändliche Verräterei!

MAUREGATO
Du, Adolfo, ungetreu?
Den ich aus dem nied’ren Staube
hob an meinem Thron heran!
Fahre hin, du schnöder Glaube,
Treue ist ein leerer Wahn.

ESTRELLA, ANFÜHRER
Vater / König, gib dich nicht zum Raube
diesem fürchterlichen Wahn!

CHOR DER MÄNNER
Ewig bleiben wir dir treu!

CHOR DER FRAUEN
Ach, wer steht uns Armen bei?

ESTRELLA
Vater, ja an deiner Seite
will ich dir zum Schutze stehn!

MAUREGATO
Nein, du wirst des Todes Beute,
in den Streit darfst du nicht geh’n!

ESTRELLA
Liebe gibt uns Kraft sun Streite,
teurer Vater, laß mich geh’n!

MAUREGATO
Wolle nicht zum Streite gehn!

VERSCHWORENEN
(von außen)
Rache! Rache!

MAUREGATO
Freunde, ja, ich will euch führen!
Hört ihr die Verräter nah’n?
Ja, wir werden triumphieren,
Mut und Liebe weht uns an!

VERSCHWORENEN
(von außen)
Rache! Rache!

CHOR
(auf der Bünhe)
Unser König wird uns führen!
Ja, wir werden triumphieren,
Mut und Liebe weht uns an!

CHOR DER FRAUEN
Männer schreien,
Schwerter klirren,
ach, wer nimmt sich unser an?

ESTRELLA, MAUREGATO
Euer König wird euch führen,
Ja, ihr werdet triumphieren!
Mut und Liebe weht uns an!

 

AKT III

(In wilden und felsigen Orten in Nachbarländern
der Stadt Oviedo)

23. Introduktion

24. Duo

EIN MÄDCHEN
Hörst du rufen, hörst du lärmen?

EIN JÜNGLING
Siehst du wilde Haufen schwärmen!

BEIDE
Weh’, das Unglück bricht herein!

MÄDCHEN
Gräßlich über jenen Höhen
sah’ ich das Getümmel zieh’n.
Blut und Waffen mußt’ ich sehen,
schnelle sucht’ ich zu entfliehen.

DER JÜNGLING
Einen Haufen sah’ ich fliehen,
wütend drang ein and’rer vor!
Alles ist bedeckt mit Leichen,
Klageschreien dringt empor!

DAS MÄDCHEN
Könnt’ ich’s doch
den Schwestern sagen!

DER JÜNGLING
Könnt’ ich’s den Gefährten sagen!

BEIDE
Aber, ach, wie sind allein!

DAS MÄDCHEN
Hast du keinen denn gesehen?
Furchtsam bin ich und versagt.

DER JÜNGLING
Alle sind auf jenen Höhen,
weil Alfonso droben jagt.

BEIDE
Weh’, das Unglück bricht herein
und wir Armen sind allein!

CHOR DER FRAUEN
Weh’ uns! Fliehet!

(Adolfo kommt Estrella jagen)

25. Duo

ADOLFO
Du wirst mir nicht entrinnen!

ESTRELLA
Was willst du mit mir beginnen?

ADOLFO
Willst du noch nicht mir ergeben?

ESTRELLA
Nimm dies qualenvolle Leben,
nimm es und befreie mich.

ADOLFO
Sieh’, noch einmal bitt’ ich dich,
ja, vertraue meinen Schwüren,
stille meiner Liebe Glut!
Du nur kannst mein Herz regieren,
nur vor dir beugt sich mein Mut!

ESTRELLA
Wage nicht, mich zu berühren,
deine Hand, sie raucht vom Blut.
Spiele, Frevler, nicht mit Schwüren,
Hemme deine blinde Wut!

ADOLFO
Sieh’, dein Vater ist geschlagen,
mein ist seine Herrlichkeit,
seine Krone sollst du tragen,
die der Sieger mild dir beut.

ESTRELLA
O mein Vater! Sieh’ mich beben!
Ach, wo ist der Teure hin?
Wüt’rich, nimm dies arme Leben,
nimm es, und befreie ihn!

ADOLFO
Laß das Weinen, laß das Klagen,
deine Liebe schenke mir!

ESTRELLA
Wie, Verräter, kannst du’s wagen?
Haß und Fluch nur geb’ ich dir!

ADOLFO
Meine Langmut fährt von hinnen!

ESTRELLA
Weh’, was willst du nun beginnen?

ADOLFO
(zieht einen Dolch)
Wähle, Leben oder Tod!

ESTRELLA
Himmel, blick’ auf meine Not,
steh’ mir Armen gnädig bei!

ADOLFO
Wähle Leben oder Tod.
Niemand höret dein Geschrei,
weiche meinem wilden Grimme!

ESTRELLA
Hülfe, Hülfe!

26. Terzett und Chor

ESTRELLA
Hülfe!

ALFONSO
(Anzeige Einer Klippe)
Welche Stimme?

(zu Adolfo)

Ungeheuer, ha, zurück!
Sieh’ den Stahl der Rache blitzen,
dich erreichte das Geschick!

ADOLFO
Mehr als eurer Spitzen
Lähmt mich dein gewah’ger Blick.

CHOR DER JÄGER
(Wer in der Zwischenzeit eingetroffen)
Büße nun das Buhenstrück!

ESTRELLA
Die Begrängte zu beschützen
Sandte dich das gute Glück.

ALFONSO
Holde.
Dich konnt’ ich beschützen,
O wie segnet mich das Glück!

ADOLFO
Ha, du, ungetreues Glück,
Ha, du, ungetreues Glück!

CHOR DER JÄGER
Büße nun,
Büße nun das Buhenstrück!

ALFONSO
(Alle Jäger, die Adolf erobert)
Schlaget ihn in enge Bande,
ihn umfange Kerkersnacht!

CHOR DER JÄGER
Treu sei er von uns bewacht!

ESTRELLA
Himmel, der mir Rettung sandte,
Dankbar preis ich deine Macht.

ALFONSO
Schlaget ihn in enge Bande,
ihn umfange Kerkersnacht!

ADOLFO
Von des Glückes glattem Rande
stürzt‘ ich in des Jammers Nacht.

CHOR DER JÄGER
Treu sei er von uns bewacht!

27. Duo

ALFONSO
Doch nun werde deinem Retter
deine Freude offenbar,
sieh’, zerstreuet sind die Wetter
und der Himmel lächelt klar.

ESTRELLA
Ach, nun bebt vor schwerem Leide
dieses tief bewegte Herz,
mit dem reinen Trank der Freude
mischet sich der herbe Schmerz.

ALFONSO
O, ergieße deine Klagen,
was umdüstert dein Gemüt?

ESTRELLA
Ja, dir kann ich alles sagen,
dich erkannte mein Gemüt.

BEIDE
Das Geheimnis schöner Seelen
ahnet nur ein liebend Herz,
durch der Liebe Macht vermählen
sich die Wonne und der Schmerz.

28. Rezitative und Duo

ESTRELLA
Ja, ich bin gerettet, allein
mein Vater, o mein Vater!

ALFONSO
O, nenne mir den Glücklichen,
der solcher Tochter Vater ist!

ESTRELLA
Es ist der König von León.

ALFONSO
Dein Vater König, du Prinzessin,
o, weh’ mir Unglückseligem!
Sich, Herrin, hier im Staube
Verehr’ ich deine Würde.

ESTRELLA
Gedenke dieser Würde nicht,
sie ist die Quelle meiner Leiden,
der Leiden meines Vaters.

ALFONSO
Sprich, wo weilt der königliche Herr?

ESTRELLA
O wüßt’ ich selbst! Mich riß
der wilde Mann, den du gefangen,
hinweg von seiner teuren Seite,
umrungen von Schlacht und Tod,
verlor ich ihn im Schlachtgemenge.
Vielleicht, ach, fiel er schon
den Streichen der Verräter,
vielleicht erhielt ihn das Geschick.

ALFONSO
Welch neuer Hoffnungsstrahl!
Ich will es, ja, ich will es wagen!
Schön und herrlich seh’ ich tagen
deiner Liebe werd’ ich wert.

ESTRELLA
Was will seine Miene sagen?
Freudig ist sie und verklärt.

ALFONSO
Hülf’ und Rettung will ich bringen
deinem Vater in der Schlacht.

ESTRELLA
Nimmer wird es dir gelingen,
dich umfängt des Todes Nacht.

ALFONSO
Wenn ich auch im Kampfe bliebe,
gibt es wohl ein schön’res Los,
als für seine reine Liebe
sinken in des Grabes Schoß.

ESTRELLA
Ja, ich seh’ dich im Getümmel
schreiten in der Hoheit Glanz.

ALFONSO
Aber sicher im Getümmel
schreit’ ich in der Hoffnung Glanz.

BEIDE
Für die Liebe flicht der Himmel
gnadenreich den Siegeskranz.

29. Duo mit Chor

ESTRELLA
Wehe, meines Vaters Scharen
seh’ ich dort herüber flieh’n!

ALFONSO
Wenn die Hülfe sie gewahren,
wird sie neue Mut durchglüh’n

CHOR DER FLIEHENDEN KRIEGER
(Anfahrt)
Teure Brüder, laßt uns fliehen!
Teure Brüder, laßt uns fliehen!

ALFONSO
Haltet inne! Seid ihr Krieger,
warum nehmt ihr feig die Flucht?

CHOR
Uns verfolgt der wilde Sieger,
hemme nicht die bange Flucht!

ALFONSO
Seht, noch haltern eure Brüdee
Mutig, kehrt zum Kumpfe wieder
Ich will euer Führer eis

CHOR
Der fein ist stark
Du bist allein?

ALFONSO
Seht, Adolfo ist gefangen,
seid mit neuem Mut erfüllt!
Auch bin ich nicht allein.
Ich lasse dies Horn nur erklingen,
die schallenden Töne, sie bringen
mir schnell die Gefährten herbei.

CHOR
Lauschet, ob es Wahrheit sei!

(Alfonso stößt ins Horn. Hörner antworten
in der Ferne)

30. Ensemble

CHOR DER KRIEGER
Sie haben das Rufen vernommen,
die Hülfe erscheint uns’rer Not!

CHOR DER JÄGER
(hinter der Szene)
Wir kommen! Wir kommen!
Wir kommen!

ALFONSO
Sie haben das Rufen vernommen.

CHOR DER JÄGER
Was heischet
Des Führers Gebat?

ALFONSO
Seht ihre des Führers Speer
Erkennt ihr seine mach?
Er Glänze vor euch her
Er Führe euch zur Schlacht

CHOR DER JÄGER
Wir folgen dir bis in den Tod,
Bis in den Tod!

ALFONSO, CHOR DER JÄGER
die Hülfe erscheint uns’rer Not!

CHOR DER JÄGER
Wir folgen dir bis in den Tod,
Bis in den Tod!

31. Rezitative und Ensemble

FROILA
(nähert sich der Gruppe)
Was geht hier vor,
was wollet ihr beginnen?

ALFONSO
O, mein Vater, der Himmel sandte dich.
In deine Hände kann ich nur die Geliebte geben,
bis ich den Vater ihr befreit.

FROILA
Wer ist die schöne Unbekannte,
die du mir anvertraut?

ALFONSO
Es ist die Königstochter von León.

FROILA
Von Leon?
Die liebtest du?

ALFONSO
Mit allen kräften Seele

FROILA
Und kämpfst für ihren Vater?

ALFONSO
Ich half ihr zu er retten.

FROILA
Halt sin!

(fur sich)

Doch still, mein Herz.
Bestche fest den letzten Kampf!

(zu Estrella)

Das wärzt Mauregatos Tochter
Du sanfte Engelsbild?

ESTRELLA
Ich bin es!
Kennst du meinen Vater?

FROILA
Wohl kenn’ ich ihn!
O, könnt’ ich ihn vergessen!
Doch besinne dich:
Der schönste Sieg ist,
seinen Feinden zu verzeihen.

(zu Alfonso)

Ja, kämpfe du für ihn,
ich will die Tochter hüten!

(fur sich)

Nun wird mir alles Klar
Der Himmel tassel Segen
O Herr, auf deinen Wegen
Wie bist du wunderbar

ESTRELLA
Nun ziehen sie zum streit
Bald muß es sich enthüllen
Mein Herz, mein Herz erbebt in stillen
Vor lust, vor lust un Bangigkeit.

ALFONSO
Mit diesen Stahlgeschmeid
Will ich das Haupt umhüllen
Nun wird ich es erfüllen
Zum Kampf, zum Kampf bin ich bereit.

FROILA
In königüches Kleid
Will ich die Glieder hüllen
Nun muß es sich enthüllen
Gekommen, gekommen ist die Zeit.

CHOR
Nun wird es sich enthüllen
Zum Kampf bind wir bereit.

ESTRELLA
Es wird in deinen Zügen
Des Mutes Flamme wach
Du wirst zum Kampfe fliegen
Mein Hoffen eilt die nach.

ALFONSO
Zum Kumpfe werd ich fliegen
Mir folgt dein Segen nach
Die Liebe lehrt mich siegen
Trotz jeden Ungemach.

FROILA
Den Haß will ich besiegen
Es wird die Liebe wach
Due Huld soll überwiegen
Was seine Schuld verbrach.

CHOR
Zum Kampf, wir werden siegen
Der hebe Mut ist wach.

(Szenenwechsel)

32. Arie

MAUREGATO
Wo find’ ich nur den Ort,
main Haupt zur Ruh’ zu legen?
Es treibt und reißt mich fort
und rings der Schmach entgegen.
In den weiten Königshallen
stand ich wie des Himmels Baum,
Freudenlieder hört’ ich schallen,
ach, es war ein schöner Traum.
Denn die ernste Rache winket,
und der Baum, es steht entlaubt,
und die gold’ne Krone sinket
klingend mir vom matten Haupt.
Und es öffnen sich die Grüfte
und die Geister heben sich,
kreischend hallen durch die Lüfte
ihre Flüche her auf mich!
O Froila, o mein Herr,
an dir hab’ ich’s verbrochen,
die Rache lastet schwer,
sieh’ her, du bist gerochen.

(Erscheint Froila, der von einem
Geist ergriffen Mauregato)

Weh’ mir! Wer ist’s? Ah! Sein Geist!
Verschone! Die Krone!
Die dir geraubte Krone! Laß ab!
Ich gib sie dir zurück!

33. Duo

FROILA
Kein Geist, ich bin am Leben!
Bleib hier und hör mich an!
Ich komme zu vergeben,
der Haß ist abgetan.

MAUREGATO
Wie faß’ ich dein Gemüt,
du bist so groß und gut!

FROILA
Die Liebe ist erblüht, o, fasse neuen Mut!
Ich bin genug gerächt,
du hast genug gebüßt.

BEIDE
Es ist die höchste Lust,
die uns die Erbe beut,
wenn man an Feindes Brust
sich liebevoll verzeiht.

34. Terzett und Ende

FROILA
Empfange nun aus meiner Hand
des neuen Bundes Unterpfand!

(führt Estrella aus der Hütte)

Nimm deine Tochter hin!

MAUREGATO
Täuscht mich mein trunk’ner Sinn!

ESTRELLA
Hab’ ich dich, Vater, wieder!
Die Engel schauen nieder
und singen Freudenlieder
auf unser Glück herab.

MAUREGATO
Hab’ ich dich, Teure, wieder!
Die Engel schauen nieder
und singen Freudenlieder
auf unser Glück herab.

FROILA
Er hat die Teure wieder
Die Engel schauen nieder
und singen Freudenlieder
auf unser Glück herab.

MAUREGATO
Was hör’ ich, welche Klänge?

ESTRELLA
Alfonso Triumphiert!

CHOR DER JÄGER UND KRIEGER
Die Schwerter hoch geschwungen,
der Sieg, er ist errungen,
die Feinde sind bezwungen,
und unser ist das Feld!
Und der die Schlacht geschlagen
mit jugendlichem Wagen,
wir bringen ihn getragen!
Es lebe unser Held!

ALFONSO
O König! Diesen sieg leg’ ich zu deinen Füßen!

MAUREGATO
(Zeigt auf Froila)
Nicht ich, der ist dein König!

ESTRELLA
Du, König?

ALFONSO, ADOLFO, CHOR
König?

FROILA
Ja, ich bin der König Froila!

ALFONSO
Ja, es ist Froila!

ADOLFO
(Immer noch gefangen)
Ja, es ist Froila!

CHOR DER KRIEGER
Es lebe der König!

LANDLEUTE, JÄGER
Wirst du uns nun verlassen.

FROILA
Nie werd’ ich euch verlassen,
Ich bleib’ euch immer nah!

CHOR DER LANDLEUTE
Er wird uns nie verlassen!

CHOR DER KRIEGER
Es lebe Froila, es lebe Froila!

ADOLFO
Dich neinte ich zu rächen!

FROILA
(zeigt auf Mauregato)
Dein Urteil auszusprechen
Geziemet dister hier.

MAUREGATO
(zu Adolfo)
Die Freieheit schenk’ ich dir

ADOLFO
Wie trag’ ich diese Huld?

CHOR
Die Gnade silgt die Schuld.

ESTRELLA
(zeigt auf Alfonso)
Laß, Vater dir enthüllen
Der gab die kette mir

MAUREGATO
Die Versich waltet hier,
Laß mich den Pruch erfüllen.

(Alfonso Adressierung)

Empfange, lieber Sohn,
mein schönstes Eigentum,
es sei des Siegers Lohn.

FROILA
Und ich verleihe dir
der Väter heil’gen Thron,
sei deiner Väter wert, Alfonso von León.

ALFONSO
Wie schnell bin ich erhoben,
es blendet mich der Schein.

ESTRELLA
Mein Herz, es strebt nach oben,
der Teure ist nun mein.

FROILA, MAUREGATO
Die Huld des Herrn zu loben
nimmt alle Herzen ein.

ADOLFO
Wann endet dieses Toben,
wann werd’ ich ruhig sein?

EIN MÄDCHEN UND EIN JUNGE
Nach wildem Sturmestoben
folgt milder Sonnenschein.

ESTRELLA, ALFONSO
FROILA, MAUREGATO
Die Huld des Herrn zu loben
nimmt alle Herzen ein.

ADOLFO
Ich will es fest geloben,
der Treue mich zu weihn.

ALLE
Die Huld des Herrn zu loben
nimmt alle Herzen ein.

SCHLUßCHOR
Liebe hat den Friedensbogen
über diese Welt gezogen,
aller Schmerz ist aufgewogen,
wenn ihr Hauch den Busen hebt.
Heil dem jungen Paare, Heil!
An des milden Königs Throne
blüht die gold’ne Gnadensonne,
Leben, Herrlichkeit und Wonne,
strahlt sie in die weite Welt.
Heil dem jungen König, Heil!
Heil dem jungen Paare, Heil!

Obertura

PRIMER ACTE

(El cor, encapçalat per Edwiga i Guisto,
entra lentament i adorna la cabana de Froila
amb flors i garlandes)

1. Introducció

COR DE CAMPESINS
Encara ens cobreix la nit.
Aneu amb compte, aneu a poc a poc
perquè el pare no es desperti.
Mereix el bondadós i savi ancià,
que el plaer i la delícia li somriuen.

EDWIGA
Afanyeu-vos, amb molta alegria
cal preparar la festa.
Anem a adornar la casa;
amb riquesa i color,
amb plantes i flors.
Engalanem-la!

COR
Afanyeu-vos, amb molta alegria
cal preparar la festa.
Engalanem la casa
amb plantes i flors.

GUIST
Ell va ser el nostre mestre
per la seva espatlla i virtut,
i va criar el seu fill
com un model per a la joventut.
Ell ha estat sempre
el nostre guia i amic.

COR
Ell va ser el nostre mestre
per la seva espatlla i virtut.
Ell ha estat sempre
el nostre guia i amic.

GUIST
I quan ell desperti
i arribi al llindar de la porta,
veureu immediatament
allò que l’amor li brinda
de manera tan afable.

(El cor repeteix la cançó, després roman a
silenci. Es desperta, el sol s’aixeca lluminós.
Froila surt de la cabana.)

2. Ària

FROILA
Salve, oh sol,
cada dia derrames noves alegries
sobre aquest cor!
Els teus raigs alleugen
el dolor de cada pit,
i curen les penes.
Salve, oh sol,
cada dia derrames noves alegries
sobre aquest cor!
Un cop il·luminaren els teus raigs
la corona que vaig portar al meu cap;
fins que víctima d’angoixes amargues
tota pau em va ser robada.
Aquí, en aquest paratge tranquil,
on vaig trobar descans i felicitat,
vaig alleujar el pes de les meves penes.
Tot el dolor ha desaparegut!
Però el meu estimat fill,
tancat entre aquestes parets rocoses,
passa tristament la seva vida
enyorant el tron del seu pare.
Complida la seva obligació,
descansa tranquil l’ancià,
però el juvenil desig aspira
impulsivament al distant futur.
Descansa tranquil l’ancià
buscant només deixar lluny
el desig de la joventut.

3. Cor i Conjunt

COR
Reuniu-vos, germans,
i canteu alegres cançons!
Que torni a nosaltres novament
el goig del dia festiu.
Ho celebrarem
amb alegre sons de trompetes,
doncs el dia d’avui ens ha portat
un pare per a tots nosaltres.

UNA NOIA, UN JOVE
Gràcies et donem
per aquests dons inapreciables.
Tot el nostre, tot el que fem,
accepta’l com si fos teu.
Tot el nostre, tot el que fem,
accepta’l com si fos teu.

FROILA
Vint anys han passat
des que vaig descobrir aquesta vall i tots,
tots els he viscut, gràcies a vosaltres,
profundament feliç.
M’heu donat tot el necessari
per proporcionar-me felicitat.
Amics, que tota la meva vida
us la dediqui amb amor!

COR
Tu ens vas donar tot el necessari
per proporcionar-nos alegria.
Pare, que tota la nostra vida
et sigui dedicada amb amor!

FROILA
M’heu donat tot el necessari
per proporcionar-me felicitat.
Amics, que tota la meva vida
us la dediqui amb amor!

Recitatiu

UN JOVE
A tots els concursos
de gestes cavalleresques i cant
que hem organitzat,
Alfons, el teu fill, ha estat el vencedor.
Doneu-li per tant els símbols del poder,
el poder ostentat per tu
durant tots aquests anys,
tots et preguem que els posis a les mans.

FROILA
Deixeu que sigui la trompeta de l’herald
la que decideixi el que millor convingui!
Reuneix la multitud,
rep l’espasa de rei,
i cap a glorioses gestes
condueix els teus amics.

COR
Reuniu-vos, germans,
i canteu alegres cançons!
Que tornin a tornar
els joiosos dies festius!

4. Duo

FROILA
Ornada per l’esplendor i les victòries
baixes la mirada amb tristesa.

ALFONS
Mai no serà suficient
oh Pare! tanta felicitat.

FROILA
Què et pot faltar, estimat fill,
quan el plaer t’envolta per tot arreu?

ALFONS
A tu no et puc amagar res,
a tu, a qui estimo sobretot.

FROILA
A través d’una confiança sincera
el dolor sempre pot ser derrotat.
Deixa’m mirar al teu cor
i veure el que t’està corroint.

ALFONS
A través d’una confiança sincera
el dolor sempre pot ser derrotat.
Mira al meu cor
i veu el que li turmenta:

5. Recitatiu i Ària

És el teu ordre més severa
la que dicta que jo, d’aquesta vall,
no m’he d’allunyar.

FROILA
Així ho estableix la llei
i tu l’has de complir.

ALFONS
No puc ja per més temps
suportar les barreres!
Les muntanyes que m’envolten
pesen sobre la meva ànima.

FROILA
Comprenc perfectament el teu dolor,
però no ho puc alleujar.

ALFONS
Quan comença a despuntar el dia,
ja en mi comença l’enyorança.
Els ocells volen, els núvols es desplacen,
i el meu cor vol anar darrere seu.
Al migdia me’n vaig al llit al costat de la font
prop del clar rierol de cristal·lines aigües,
on una onada desplaça l’altra,
i el meu cor anhela seguir-les.
Veig després arribar la nit…
a poc a poc, la llum mor,
com desitjo llavors allunyar-me amb el sol,
seguint els seus raigs daurats!
A la nit brillen milers d’estrelles
a la volta blava del cel,
i em sento atret cap allà, lluny,
pel seu màgic fulgor.
Quan arrenco de la meva lira, com en un xiuxiueig,
un ai!, que és tot just una continguda queixa
que vola veloç cap a la llunyania
com anhela seguir-la el meu cor!

6. Recitatiu i Duo

FROILA
Molt em commouen les teves paraules, estimat fill,
però res no puc canviar.
Regna en aquell país,
tocant amb el nostre,
un cruel tirà.

ALFONS
Però hem viscut fins ara en pau,
sense ser amenaçats.

FROILA
De la seva cruel espasa
ens protegeix una muralla de roques,
a nosaltres, ia la nostra tranquil·la vida.

ALFONS
Aleshores, autoritza’m que fins allà vagi
i ho repti a combat singular.

FROILA
Oh, fill estimat i innocent,
a l’audàcia del teu valent pit
encara no li ha arribat el moment!
Aviat, ben aviat serà el teu temps.
Els meus rastrejadors segueixen de prop
les empremtes dels enemics.
La venjança és propera,
aviat desapareixerà l’amenaça sobre la vall.
Les cadenes,
tant de temps opressores, cauran,
i sota la llum que ens envaeixi,
caminaràs meravellat i feliç.

ALFONS
Encara no puc entendre
el que diuen els teus llavis.

FROILA
Moltes coses veuràs
de les que fins ara no en tens ni idea.
Però m’has de creure,
jo t’alliberaré d’aquest lloc ombrívol.
Guarda amb tu aquesta cadena
com a peça de la meva paraula.

ALFONS
Oh, pare, sí,
salva’m d’aquest funest lloc!
Accepto aquesta cadena
en peça de la teva paraula.

FROILA
El rumb del teu destí
està lligat a aquesta joia.
És un talismà que us alleujarà
a totes les teves afliccions.

ALFONS
Llum aquesta cadena
com una estrella al meu camí;
que sigui en totes les meves afliccions
el meu refugi i talismà.

(Canvi d’escena)

7. Cor i Ària

COR FEMENÍ
A la caça, a la caça!
Els espais oberts,
els arbres rumorosos
omplen el pit de venturosa alegria.
A la caça, a la caça!
Amb vertiginoses fletxes
caçarem la presa,
per muntanyes i boscos;
la buscarem.

ESTRELLA
Adorna les àmplies sales
la vana pompa de l’or,
però la meva ànima atemorida
es troba embolicada amb tenebres.
Embolicada completament en tenebres!

COR
A la caça, a la caça!
L’alegre cacera el pit allibera.

ESTRELLA
Ressonen cordes de guitarres;
les flors llueixen en tota la seva esplendor;
suren a l’atmosfera aromes balsàmiques,
però el meu cor està embolicat
per les tenebres de la nit.

COR
A la caça, a la caça!
L’alegre cacera el pit allibera.

ESTRELLA
Ah! El que desitja la meva ànima
és amistat, dolçor i calma,
que mai em seran dispensades
entre aquesta urgent multitud.

COR
A la caça, a la caça!
L’alegre cacera el pit allibera.

8. Recitatiu i Ària

ADOLFO
No te’n vagis, princesa!
El rei apareixerà
i les banderes dels moros
podré estendre als teus peus,
doncs retorn del camp de batalla
coronat novament de glòria.

ESTRELLA
Benvingut sigueu, General!

ADOLFO
Al fragor de la batalla,
envoltat d’horror i sang,
no va ser l’honor ni el coratge
el que va derrotar tan ferotge enemic.
Només la teva dolça imatge,
que durant la batalla se’m va aparèixer,
em va llançar amb força irresistible
sobre l’amenaçador enemic de la pàtria.
Només la teva encantadora mirada
em va donar la força necessària per vèncer.
Només la teva mirada adorada
em va donar recompensa i felicitat.

9. Duo

Sí, doneu-li, doneu-li sentit al meu clam,
concedeix-me el teu amor.
Escolta la meva súplica,
concedeix-me el teu amor.

ESTRELLA
Oh, no insisteixis Adolfo,
em pressiones injustament!
Puc donar-te el meu afectuós respecte,
però no et puc oferir amor.

ADOLFO
Obre’t ja mateix, sepulcre meu;
apaga’t, llum de la meva vida!

(Adolfo i Estrella repeteixen els versos
anteriors reiterades vegades)

ADOLFO
Obre’t ja mateix, sepulcre meu,
apaga’t, llum de la meva vida!
Oh, tu et penediràs!

ESTRELLA
Mai, mai!

ADOLFO
Oh, sí, segur que ho lamentaràs!
El que et negues a donar-me lliurement,
ho prendré per la força!

ESTRELLA
Només aconseguiràs que el meu odi s’incrementi.
L’amor no es pot assolir per la força.

ADOLFO
L’amor va ser una breu il·lusió,
vull la teva mà.

ESTRELLA
De tu, espantós tirà,
el meu pare sabrà protegir-me.

ADOLFO
El seu propi jurament em garanteix
qualsevol gràcia que jo demani.

ESTRELLA
Oh, aleshores només el cel
podrà escoltar benèvol la meva súplica!
Sí, escolta la meva pregària,
només ell em pots salvar,
altrament,
moriré en aquesta angoixa terrible.

ADOLFO
Tu vas preferir menysprear-me
quan amb dolçor et vaig implorar,
res ara no et pot salvar.
Tu vas preferir menysprear-me
quan per les bones et vaig pregar.

10. Final

COR DE GUERRERS
Les lluents arma al guerrer fan feliç,
les armes lluents i les brillants armadures,
però al pit que elles protegeixen,
però al pit rugeix una ràbia ferotge.
La ferotge batalla porta el desig de la victòria.
La batalla, la batalla!
La ferotge batalla proporciona la victòria.
Però de l’horror de la sang
brolla el més gran dels béns:
el brillant honor i la fama duradora
el brillant honor i la fama del valent.

(Entra Mauregat)

ADOLFO
A cadascun dels enemics
posaré aviat als vostres peus,
així com a l’agosarament
que pretén vencer-vos.
Cap pagà sacseja ja
la seva espasa en aquestes terres;
dissoltes van ser les seves esquadres
i esclafat el seu exèrcit.

MAUREGAT
Gràcies et dono per la teva fidelitat,
com puc recompensar els teus mèrits?

ADOLFO
Podeu fer-ho, senyor.

ESTRELLA
Ai de mi! Ell no em protegirà.

MAUREGAT
Demana sense objeccions!

ADOLFO
S’hi pot atrevir un servent?

MAUREGAT
El meu jurament és la peça
que garanteix la teva demanda.

ESTRELLA
Ai de mi! El va jurar,
tirada és la meva sort!

ADOLFO
Oh, no t’enfadis el meu senyor
per allò desmesurat de la meva demanda!
Es tracta d’Estrella, vull la mà de la teva filla.

MAUREGAT
Estrella, parla!
Has sentit les paraules?

ESTRELLA
L‘hora del meu infortuni ha arribat.

ADOLFO
Ara la seva vana tossuderia, no servirà de res.

MAUREGAT
Estrella, parla!

ESTRELLA
Ai! si t’he de dir la veritat,
la teva desventurada filla et suplica
que l’alliberis d’aquest home,
que davant meu apareix tosc i espantós,
sempre embolicat en el fragor de la batalla.
Acostumat només a combatre,
el seu fred cor mai no podrà comprendre
allò que un tendre amor vol i desitja.

MAUREGAT
Com he de procedir ara?
Que terrible és el meu dilema!
Voldria eludir la sentència,
però el turment s’apodera de mi.

ESTRELLA
Què és el que decidirà?
Quina serà la vostra decisió?
La meva ment s’extrava,
el meu cor no resisteix aquesta agonia.

ADOLFO
Rebutgem ara tota mena de temor,
el meu cor està cobert d’acer,
ella no em pot escapar:
a ell només li queda una opció.

DONES, GUERRERS
Oh, espantós dilema!
Oh, terrible elecció!
Oh, espantós dilema!
Oh, terrible elecció!

MAUREGAT
Osat cavaller
no insisteixis en la teva demanda!

ADOLFO
Vos vau pronunciar un jurament real,
manteniu-lo ara!

MAUREGAT
Pren tots els meus tresors, la meva corona,

(assenyalant Estrella)

aquesta és l’única joia
de la qual no em puc desprendre.

ADOLFO
No demano altra cosa que la mà de la vostra filla!

MAUREGAT
No ho puc evitar,
sento com el meu cor batega temorós,
he de decidir-me immediatament,
estic compromès pel meu jurament.

ESTRELLA
En profunda i mortal angoixa
em sento empal·lidir
abandonada per tothom,
on puc trobar salvació?

ADOLFO
La veig cada cop més pàl·lida,
enrogeixen les galtes del rei,
però aviat haurà de prendre una decisió,
lligat està al seu jurament.

ESTRELLA
Què deu estar pensant el meu pare?

ADOLFO, COR
Què estarà pensant el rei?

MAUREGAT
Hi ha un mitjà que pot ser la nostra salvació.
A tu no et serà negada la mà d’Estrella,
perquè hi ha un sagrat jurament que la lliga:
Només qui pugui portar la cadena de Sant Eurico,
que encara falta
de les possessions de l’antiga reialesa,
podrà desposar solemnement Estrella.

ESTRELLA
La sensació dolça d’esperança
em torna la felicitat.
El sentiment d’esperança
torna a fer-me feliç!

ADOLFO
Ja veig el que es proposa
amb aquest maliciosa estratagema:
diferir a un distant futur
el que ja tenia a les mans.

MAUREGAT
Ha fracassat la seva jugada
es va malmetre la seva perfídia.

ESTRELLA, MAUREGAT
Deixa que elevi al cel
la meva ànima plena d’alegria,
tota pena desapareix ara
quan tu m’has estat tornat/da

Concertant

ADOLFO
Us penedireu del mal que em feu,
agosarat m’alçaré contra vosaltres,
la venjança rugeix al meu cor,
tremolareu davant meu.
A la lluita! La lluent espasa
em donarà noves forces!

COR DE GUERRERS
A la lluita! La ferotge batalla
ens donarà la feliç victòria!

ESTRELLA
A la caça! Ella donarà al meu cor
noves alegries!

MAUREGAT
Oh, l’alegria i la pau
tornen novament!

COR DE DONES
A la caça! A la caça!
L’alegre cacera allibera el cor!